Färöer Inseln
Ich durfte das Archipel im August und September 2015 bereisen. Es ging diesmal darum, die Techniken im Gebirge des Nordens zu verbessern und gleichzeitig den Spuren unserer Vorfahren zu folgen.
Die Berge hier sind nicht sonderlich hoch, jedoch erfordert ihre Besteigung mit Gepäck ein gutes Geschick im Fels. In dieser Tektonik lernt man, den nächten Schritt achtsam zu planen und das Gestein genaustens zu lesen. Es ist eine schöne Tiefenerfahrung, wenn sich der Kopf komplett leert, um sich beständig auf die eigene Sensorik und Motorik zu fokussieren.
Bis dahin hatte ich bereits mein gesamtes Gepäck auf das Gewicht von 17 Kilogramm reduziert – das absolute Minimum um für 7 Tage im Gebirge zu bleiben.
Es ist ein wundervolles Gefühl, wenn man seine Ausrüstung über Jahre mit sich führt. Man lernt die Eigenheiten, Vor- und Nachteile kennen und so mancher Gegenstand entwickelt seinen ganz eigenen Charakter. Einige Werkzeuge entwickeln sich zu äusserst guten Freunden.
„Nur wer seine Ausrüstung wirklich braucht, lernt sie kennen. Nur wer seine Ausrüstung kennt, kann sie wirklich brauchen.“ AA
Selbst hier in absoluter Abgeschiedenheit lassen sich noch alte Runen finden. Tief in den Fels getrieben, mit Flechten bewachsen, erinnern sie an frühe Kundschafter in dieser Abgeschiedenheit. Sie befinden sich meist an auffallenden Felsformationen, die von Weitem her sichtbar sind. Über die Zeit hinweg entwickelt man ein Gespür für ihre Anwesenheit. Es scheint, als ob der Mensch einen Sinn für gewisse Orte besitzt und diese über Generationen hinweg aufsucht. Vielleicht verbinden uns diese Orte mit unseren Vorfahren. Den Völkern der Natur.
Weshalb kamen sie schon vor tausend Jahren hierher? Und wonach suchten sie?
Ich führte insgesamt 4 Ausflüge durch, wobei ich jeweils 7 Tage alleine im Gebirge verbrachte. Danach folgte eine letzte Woche in Stille auf einer kleinen Insel Namens Koltur. Ich durfte mich in die kleine Siedlung von nordischen Pionieren aus dem 16. Jahrhundert zurückziehen. – Es war wundervoll so viel Zeit zu haben, um sich mit dem Ort zu verbinden und von seiner Vergangenheit zu lernen.